Schweiz: Weingut Mattmann - sehr gute 2007 & 2008 Weissweine

Sigi_hiss_kopf_lachend_icon Von Sigi HissPremium_small, am 27. Mai 2009 10:43

Sigi Hiss - Nachdem ich die Rotweine sehr beindruckend fand, hier die Bewertungen der Weißweine des Weingutes Mattmann aus dem Jahrgang 2007 & 2008. Generell erreichen die Weißen von Thomas Mattmann noch nicht die Qualität der Roten. Sie liegen aber nicht kilometerweit auseinander, sondern sind eine bis zwei Stufen darunter – will heißen sie sind gut bis sehr gut. Alle Weißen brauchen noch etwas Zeit auf der Flasche, um sich vom Füllschock zu erholen. Ich empfehle den Riesling x Sylvaner & den Sauvignon Blanc noch 2-3 Monate ruhen zu lassen, mindestens aber 4-5 Wochen. Den restlichen Weinen sollte man mindestens noch 6 bis 12 Monate noch Zeit geben, beim Pinot Saignée sollten es 12-18 Monate sein. Alle Weine sind mit Glasverschluss versehen.

Der 2008er Riesling x Silvaner (Müller-Thurgau) war frisch gefüllt & deswegen noch leicht durch den Wind, sprich sehr unruhig. Nichtsdestotrotz ein frischer, kernig-knackiger & leicht herber Müller-Thurgau. Mit Aromen von Granny Smith, frisch gemähtem Gras & einem spürbaren Sauvignon Blanc Touch ist er ein erfrischender guter gemachter Wein, bis 2011 zu genießen. Sollte sich nach einigen weiteren Wochen balancierter zeigen – 14,5.

Der 2008er Sauvignon Blanc hatte ebenfalls noch etwas unter dem Abfüllen zu leiden. Sortentypizität mit frischen Kräutern, frischen Stachelbeeren & auch hier frisch geschnittenes Gras, gepaart mit etwas Melisse. Eine knackige Säure, saftige Mineralität & eine gradlinige, rassige Art zeichnen ihn aus. Hier ist in einigen Monaten noch mehr an Tiefe & Komplexität zu erwarten. Bis 2011 zu genießen – 15,5.

Der 2007er Pinot Gris zeigte sich sehr rebsortentypisch. Wenn auch noch sehr unruhig, aber mit kühlen buttrigen Noten, einem Hauch hellem Honig & reifen Netzmelonen & Birnen. Leichtes Holztannin zeigt die noch benötigte Reifezeit an, dahinter aber eine cremige schmelzige Frucht mit reifer Säure, Kraft, pfeffrigen Noten & Traubenschalenwürze (einfach mal reife Chasselas- oder Grauburgunderbeeren etwas länger im Mund kauen). Ab Anfang 2010 bis 2015 zu genießen, könnte mit der Reife noch zulegen – 15,75.

Der 2007er Chardonnay mit kompakter, dichter Nase nach kühler Butter, frischen Bananen, reifen Williamsbirnen & Noten vom Kokos & Marzipan riechend. Noch sehr zugeknöpft im Mund, mit fester Säure & Mineralität, erdig-gemüsigen Noten & einem sehr langen noch verschlossenem Abgang. Warten und/oder eine Karaffe, um das Potenzial des Weines erahnen zu können. Liegen lassen bis 2011 & genießen bis mindestens 2015, evtl. länger – 17.

Kein Rose im üblichen Sinn ist der 2007er  Pinot Saignée. Anfangs mit sehr rauchig-koksiger Nase, dann sehr kalkig, mit dezenten roten Früchten & etwas Brotkrumen. Sehr kompakte, dichte & kraftvolle Art mit spürbarem Alkohol, noch Barriquenoten (antrocknendes Holztannin) & noch nicht mal nur im Ansatz zusammengefügt. Eine unglaubliche dichte Struktur & Kraft zeichnet den Wein aus & daraus könnte sich ein außerordentlicher „Rose“ entwickeln, jedoch werde ich den Wein nochmals probieren, um ein fundiertes Urteil abgeben zu können. Momentan liegt der Bereich der Bewertung zwischen 14 – 17 Punkten.


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